Social Media: Warum viele Menschen Depressionen davon bekommen
Die heile Welt auf Blogs, soziale Netzwerke und Co ist schon lange nicht mehr das, was sie einmal war. Als das Internet in den Kinderschuhen steckte, war es noch aufregend, andere Menschen im Web zu treffen. Alles schien anonym abzulaufen. Nicknames im Chat waren der Hit. Man konnte sich über Themen austauschen und sich mit den Menschen treffen, sobald man sich bereit fühlte. In den 2000er Jahren gab es viele Chattertreffen, wo viele Menschen zusammenkamen. Doch wie sieht die Welt heute aus? Immer mehr User versinken im Web und leben nur noch im Web.
Es gibt mittlerweile Studien, die belegen, dass Social Media depressiv macht. Kein Wunder – als es kein Internet gab, konnte man nur erahnen, welches Leben die anderen hatten. War man selbst unzufrieden, dann dachte man sich einfach, den anderen wird es wahrscheinlich nicht besser gehen. In Wirklichkeit geht es den anderen auch nur selten besser. Doch die Online Welt spiegelt uns Dinge vor, die nicht existieren. Perfekte Fotos, die nach 200 Versuchen entstanden sind. Photoshop und Filter sorgen für die einzigartige Vollendung. Das Gehirn sieht einfach nur ein perfektes Bild. Bestenfalls noch von einem Pärchen, welches sich im Sonnenuntergang auf Hawaii umarmt. Wer selbst im trüben Österreich sitzt, gerade Stress bei der Arbeit hat und daran erinnert wird, wie einsam man als Single ist, braucht sich nicht wundern, wenn solche Fotos provozieren. Man muss nicht einmal Single sein. Selbst Paare, die sich täglich sehen könnten neidisch sein. Eben, weil sie ständig arbeiten müssen und sich nicht ständig den Luxus teurer Reisen leisten können.
Das eigene Glück wird täglich dadurch zerstört, in dem es mit anderem Glück verglichen wird
Niemand behauptet, dass die anderen glücklicher sind, nur weil sie im Urlaub verweilen. Wer weiß, vielleicht fand vorhin der große Streit statt und jetzt gibt es das Versöhnungsselfie. Selbst, wenn sie nicht streiten, was bedeutet schon Glück. Viele sind zusammen, weil sie nicht allein sein können. Es gibt Paare, die in ihrer 20m² Wohnung 1000x glücklicher sind als jene, die um die Welt reisen. Der Traumpartner lässt sich nur schwer ins Leben hexen. Alles andere könntet ihr theoretisch erreichen. Will man es überhaupt? Eine Traumreise oder eine Weltreise gefälligst. Kein Problem, ein Jahr lang Überstunden schieben, ein paar Nebenjobs und der Traum ist erfüllt. Solche Dinge lassen sich erfüllen, wenn sie einem wirklich wichtig sind. Und hier kommen wir zum Punkt. Jeder hat andere Prioritäten im Leben. Vielen sind die Reisen nicht wichtig, aber sie sehen diese als Statussymbol an. Haben Sie das nötig? Möchten Sie all die Dinge bloß haben, damit Sie ein Foto auf Facebook posten können?
Viele Menschen möchten Dinge nur deswegen tun, weil es die Gesellschaft von ihnen verlangt
Fakt ist, viele machen es genau deswegen. Stellen Sie sich vor, jeder Mensch wäre anders, jeder hätte andere Lebensziele. Die Gesellschaft verlangt einiges von uns und viele sind erst mit sich zufrieden, wenn sie die Lebensziele der Gesellschaft erfüllten. Social Media versucht uns noch mehr in diese Ziele reinzureiten, dort wo wir nicht hinmüssen. Vergessen Sie die perfekte Online Welt und genießen Sie Ihre persönliche Welt, die Sie nach Lust und Laune gestalten.
Sie müssen niemand gefallen, Hauptsache Sie sind mit ihrem eigenen Leben glücklich. Wer anfängt, sich mit anderen zu vergleichen, hat schon verloren. Jeder Mensch ist ein Individuum. Nutzen Sie Social Media in Zukunft nur noch dafür, um sich inspirieren zu lassen. Seien Sie nicht neidisch auf Hawaii. Möchten Sie dort wirklich hin, dann setzen Sie sich jetzt das Ziel, dort hinzufahren. Und wenn es erst in 5 Jahren ist. Sagen Sie sich immer wieder. Das kann ich auch, das bekomme ich ebenfalls, wenn ich es wirklich will und es wahrlich ein Herzenswunsch von mir ist. Freuen Sie sich darauf.
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